Zuchtziel

Ein paar Gedanken zur Zucht, meine Verantwortung, die ich damit auch trage:

Ich selbst züchte seit einigen Jahren. Ich bin aktives SV/SVÖ Mitglied, halte mich an die Richtlinien, investiere in meine Zuchthündin, was notwendig ist, um im SV Verband FCI Papiere für die Nachkommen zu erhalten.

Ich brauch bestimmt nicht erwähnen, welcher Aufwand dahintersteckt, bis die Hündin die Zuchtzulassung erhält.

Ich habe viele Gespräche mit anderen Züchtern geführt, Seminare besucht, mir Gedanken darüber gemacht, welches Zuchtziel ich eigentlich anstrebe, um den Deutschen Schäferhund, so wie er ist, bestmöglich, so wie wir ihn kennen, lieben und schätzen, weiter zu vermehren.

Fakt ist, dass es viele Zuchtlinien gibt und sehr viele unterschiedliche Ansichten eines jeden Züchters. Das bedeutet, dass die Vielfältigkeit dieser Rasse sich auch darstellt.

Neben der Gesundheit ist mein höchstes Anliegen, den Deutschen Schäferhund als DEN FAMILIENHUND zu bewahren.

Er soll nach wie vor wachsam, treu, loyal und sozial zu uns und seinen Artgenossen sein.

Durch die Gebrauchshundeeigenschaften wurden meiner Meinung nach über viele Jahre, anderen Charakteren über die Zuchten hervorgehoben, wie extreme Ausdauer, hohe Triebveranlagung, Dominanz, enorme Arbeitsbereitschaft und eben auch die nötige Aggression, über sich der Hund am Ende definiert.

Ich hatte Würfe gesehen, bei denen die Nachtzucht enorm hohes Triebpotenzial gepaart mit starker Dominanz und Aggression verfügt.

Ich stelle mir die Frage, ob es sinnvoll ist, nur noch auf diese Kriterien Wert zu legen?

Klar benötigt man diese, um sie als reinen Gebrauchshund im Diensthundesektor und auch im Sport mit Höchstleistung präsentieren zu können.

Meine Erfahrung hat aber gezeigt, dass dann doch einige Welpen in private Hand kommen, die eigentlich kein sportliches Interesse verfolgen, oder das Diensthundewesen Gebrauch dafür findet.

Was mache ich also mit den starken, sehr anspruchsvollen Welpen, die in private Hand kommen?

Die Käufer sind verliebt in den süßen Welpen…dass sie sich dann zu dominanten Hunde entwickeln, damit sind die meisten Privaten überfordert.

Für MICH zählt in erster LINIE, die Sozialeigenschaft, meine Hunde sollen differenzieren können, entscheiden können und aber auch anpassungfähig sein.

Ich würde der heutigen Gesellschaft keinen Gefallen tun, wenn meine Hunde auf Teufel komm raus, IMMER das Rudel anführen wollen und aufgrund ihrer genetischen Beschaffenheit auch müssen.

Manchmal ist WENIGER auch MEHR.

Danke fürs durchlesen.